die farbe gelb etwa ist stets heller als ein violett.
kehrt man nun die helligkeiten der beiden farben um in ein aufgehelltes violett und ein verdunkeltes gelb, sprich in Lila und Olive, dann erhält man eine farbkombination, die von den meisten menschen als "häßlich" empfunden wird.
eine solche umkehrung der eigenhelligkeitsverhältnisse bezeichnet man als inversion.
aus inversionen resultieren viele interessante und oft ungewohnte farbzusammenstellungen, die sich gut eignen um die aufmerksamkeit des betrachters auf sich zu ziehen. sie dürfen deshalb von der gestaltung keinesfalls ausgeschlossen werden.
jede farbkombination ist erlaubt und kein gestalter sollte sich diesbezüglich durch regeln oder vorgaben einschränken lassen. statt nach vorgaben oder regeln zu suchen, sollte jeder mensch, der gestalterisch künstlerisch arbeitet, das in ihm bereits angelegte farbenrepertoire - etwa seine lieblingsfarben oder ihm vertraute farbklänge - nutzen und diese beständig erweitern.
hierbei sind ein aufmerksames und intensives S e h e n sowie ein bewußtes und gezieltes miteinbeziehen von erkenntnissen aus anderen bereichen speziell der naturwissenschaft mögliche wege. das so erworbene wissen, zu dem auch das wissen über kontrastphänomene, additive und subtraktive farbmischungên, den aufbau des farbenraums, die inversion usw. zählen, kann vom gestalter zu seinem vorteil genutzt werden.
W i s s e n und S e h e n bedingen einander.
das sehen relativiert das wissen.
umgekehrt läßt uns wissen viel genauer sehen.