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erlesen | "lob der hand" von henri focillon

Die Gebärde aber, die schöpferisch ist, übt eine dauernde Wirkung auf das Innenleben aus.
Die Hand reisst den Tastsinn aus seiner nur aufnehmenden Passivität, sie befähigt ihn zur Erfahrung und zur Tat.
Sie lehrt den Menschen, den Raum, das Gewicht, die Dichte und die Zahl in Besitz zu nehmen. Sie erschafft eine nie dagewesene Welt, und alles darin trägt ihr Gepräge.
Sie misst sich mit der Materie, die sie verwandelt, mit der Form, die sie umbildet.
Sie ist Erzieherin des Menschen und gibt ihm in Raum und Zeit tausendfältige Gestalt.
aus: Lob der Hand, Henri Focillon ( 1881 – 1943);
("éloge de la main", in: vie des formes; 1934)

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